
Kolumbien: Debatte um Indigene bei Protesten
DW
Zehntausende protestierten in den vergangenen Wochen in Kolumbien. Auch viele Mitglieder der indigenen Völker nahmen an den Demonstrationen teil. Ihre Anwesenheit spitzte die öffentliche Diskussion zu.
In verwackelten Handyvideos sieht man Menschen schießen. Eine Frau brüllt "Raus hier, Indianer.” Ein Wagen mit Mitgliedern der Minga, einem Protestzusammenschluss mehrerer indigener Völker, versucht eine Straße entlangzufahren. Sie werden gestoppt. Wieder fallen Schüsse. Am Ende muss Daniela Soto ins Krankenhaus. Sie ist eine der Anführerinnen der indigenen Jugend. Sie soll zwei Schüsse in den Bauchbereich bekommen haben und operiert worden sein. Die Szenen spielen in Cañasgordas, einem der reichen Viertel im Süden Calis. Es ist nicht die einzige gewalttätige Konfrontation, die die Minga erlebt, seit sie sich den Protesten angeschlossen hat, die Kolumbien derzeit erschüttern. Die Konfrontationen und die ausführliche Diskussion in nationalen Medien und auf Twitter geben einen Einblick in eine Gesellschaft, in der indigene Völker noch immer als eine außenstehende Gruppe verstanden werden.More Related News