Kollaps der Lira – Erdogan beschwört den „wirtschaftlichen Unabhängigkeitskrieg“
Die Welt
Die türkische Währung stürzt an einem Tag um 18 Prozent ab – eine neue Eskalation im ökonomischen Abstieg des Landes. Während sich Präsident Erdogan unnachgiebig zeigt, erwägt ein großer Teil der Bevölkerung eine ganz neue Devisen-Option.
Die Erzählung vom wirtschaftlichen Aufstieg der Türkei hat einen weiteren schweren Rückschlag erlitten. Sichtbarer Ausdruck davon sind die Verwerfungen am Devisenmarkt. Dort stürzte die Türkische Lira am Dienstag auf einen historischen Tiefstand zur Leitwährung Dollar. In der Spitze verlor die Landeswährung 18 Prozent an Wert, erstmals mussten mehr als 13 Lira für einen Dollar bezahlt werden.
Ein Euro kostete damit erstmals in der Geschichte mehr als 15 Lira. Es war der elfte Tag in Folge mit Verlusten – die längste Minus-Serie seit 20 Jahren. Allein in diesem Jahr hat die Lira rund 40 Prozent an Wert verloren, auf Fünfjahressicht beträgt das Minus drei Viertel. So viel haben die Türken seither an internationaler Kaufkraft eingebüßt. WELT erklärt, was nun auf Anleger zukommt.