
Koalitionspoker ohne Merkel: Die Karten werden neu gemischt
DW
Wer regiert künftig mit CDU/CSU? Lange schien es nur um diese Frage zu gehen. Doch die Stimmung dreht sich. Das beste Blatt scheinen die Grünen zu haben.
Armin Laschet will Nachfolger seiner christdemokratischen Parteifreundin Angela Merkel werden. Der Ministerpräsident des mit 18 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen steht für einen ähnlichen Politikstil: moderierend statt konfrontierend. "Großen Respekt vor der Lebensleistung" der seit 2005 regierenden Bundeskanzlerin habe er. Im TV-Sender ARD erinnert der 60-Jährige an vier "Weltkrisen", die Merkel gemeistert habe: "Die Flüchtlingskrise, die europäische Schuldenkrise, die Weltfinanzkrise und jetzt die Pandemie." Noch im Februar wäre kaum jemand auf den Gedanken gekommen, dass die Christlich-Demokratische Union (CDU) nach 16 Jahren Merkel das Kanzleramt verlieren könnte. Im Deutschlandtrend kam sie gemeinsam mit ihrer bayrischen Schwesterpartei CSU auf 34 Prozent und lag weit vor den Grünen (21 Prozent). Drei Monate später hat sich das Blatt gewendet und die Umweltpartei führt mit drei Prozentpunkten Vorsprung auf die Unionsparteien - 26:23. Hauptgrund für diesen rasanten Umschwung dürfte der wochenlange Machtkampf um die Kanzlerkandidatur zwischen CDU-Chef Laschet und seinem CSU-Pendant Markus Söder gewesen sein.More Related News