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Kloster-Gin: Andacht und Alkohol
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Made in Silence. Ein Ordensmann will einen Kloster-Gin in Ostdeutschland produzieren. Und setzt auch auf regionale Arbeitsplätze an einem Frauen-Kloster.
Er wirbt mit dem Spruch "Made in Silence" (In der Stille gemacht). Für Gin. Warum? Pater Justinus Pech überlegt nicht lange. "Ich weiß es noch wie heute. Abends saß ich in meiner Klosterzelle und war dabei, ein Design für das Etikett zu malen. Und ich merkte: Da muss deutlich werden, wo es herkommt. Es war ruhig. Und ich musste eigentlich ins Bett, um am Morgen um halb fünf aufzustehen. Da kam mir der Gedanke. Und nun führt diese Marke 'Made in Silence' zum Weiterdenken."
Christoph Pech, der dem Zisterzienser-Orden angehört und als Mönch Pater Justinus heißt, hat sich den Spruch "Made in Silence" patentieren lassen. Seitdem vermarktet der 48-Jährige unter diesem Motto Kloster-Gin. Bei Wikipedia ist vom "weltweit ersten Kloster-Gin" die Rede.
Pater Justinus, der in Leipzig lebt, hat das Kloster Helfta am Rand von Lutherstadt Eisleben als Standort des Kloster-Gin ausgewählt. Die Gegend im Süden von Sachsen-Anhalt, in der Heimat von Martin Luther, ist, wie er sagt, eine "strukturschwache und chancenreiche Region".
Kloster Helfta, im Mittelalter eine der großen Stätten geistlichen Lebens in deutschen Landen, wurde 1542 nach der Reformation aufgelöst und wurde erst 1999, vor gut 20 Jahren, wieder von Ordensfrauen besiedelt. Das Kloster und seine direkte Nachbarschaft stehen im Spagat zwischen Vergangenheit, Ruinen und Neuem. Neben einer gewaltigen modernen Back-Fabrik finden sich heruntergekommene DDR-Bauten.
"Wenn man einen Arbeitsplatz schafft, kann man hier Menschen Hoffnung geben", sagt Pater Justinus. Er wolle den Gin langfristig auf dem Markt etablieren und für den Ort einige Arbeitsplätze sichern. "Das ist für eine solche Region wichtig." Ein Teil des Gewinns soll in soziale Projekte fließen.