
Klinikplaner zur Überlastung: „Aktuell darf es nicht zu unnötigen Einweisungen kommen“
Frankfurter Rundschau
Ein Brief an Pflegeheime im Landkreis Tuttlingen löst Wirbel aus – Philipp Polster warnt vor der Überlastung Intensivstationen und betont die Bedeutung von Patientenverfügung in der Pandemie.
Herr Polster, das Klinikum in Tuttlingen und der Landkreis haben Anfang Dezember mit einem Brief an Pflegeeinrichtungen für Aufsehen gesorgt. Darin wird gebeten „Klienten und deren Angehörige dafür zu sensibilisieren, in dieser schwierigen Zeit Krankenhauseinweisungen besonders sorgfältig zu bedenken.“ Sie haben sich danach zu Wort gemeldet. Warum?
Es waren zu viele falsche Fakten im Umlauf, die wollte ich richtigstellen. Die Grundthese des Briefes ist aus meiner Sicht richtig. Wir weisen zu viele Patienten in die Klinken ein, die eigentlich vorher eine Maximaltherapie abgelehnt haben. Oft nur weil die Dokumentation der entsprechenden Willensbekundungen nicht so verfügbar ist wie sie es sein müsste. Eine Patientenverfügung, die am Amtsgericht hinterlegt ist, ist wunderbar und wichtig. Sie hilft aber im Fall einer akuten Erkrankung wenig, wenn keine Kopie vor Ort ist, und so Pflege, Rettungsdienst und Klinik nicht sehen können, was eigentlich gewünscht ist.
Warum ist das ein Problem?