Klingbeil und Esken zum SPD-Spitzenduo gewählt
ProSieben
Olaf Scholz ist Kanzler, die Ampel steht. Nun hat auch die Kanzlerpartei SPD ihr Spitzenpersonal für die Regierungszeit bestimmt. Das neue Führungsduo demonstriert Selbstbewusstsein.
Lars Klingbeil und Saskia Esken sind zur neuen SPD-Doppelspitze gewählt worden. Ein weitgehend digitaler Parteitag wählte den bisherigen Generalsekretär Klingbeil (43) am Samstag in Berlin mit 86,3 Prozent der Stimmen. Die 60-jährige Parteichefin Saskia Esken wurde mit 76,7 Prozent im Amt bestätigt. Die Entscheidung muss noch per Briefwahl bestätigt werden.
Bei ihrer ersten Wahl zur SPD-Chefin vor zwei Jahren hatte Esken 75,9 Prozent erhalten. Norbert Walter-Borjans hatte damals als Co-Parteichef 89,2 Prozent erzielt.
Vor seiner Wahl sagte Klingbeil vor den rund 600 Delegierten: "Wir haben diese Land nach 16 Jahren entfesselt, und zwar von dem Muff der Konservativen." Er erinnerte an das zurückliegende und lange Umfragetief der SPD. "Wir wurden abgeschrieben, wir wurden bemitleidet", sagte er. "Aber wir haben nie aufgegeben, nie, zu keinem Zeitpunkt." Der Sieg bei der Bundestagswahl sei eine große Chance, ein "sozialdemokratisches Jahrzehnt" zu gestalten.
Esken sagte: "Wir werden dieses Land verändern, wir werden es stärken, und wir werden es gerechter machen." Sie wolle helfen, dass die SPD "die linke Volkspartei" sei, die das Land so dringend brauche. Die Sozialdemokratie müsse Thinktank für Zukunftsfragen werden. Zugleich zeigte sich Esken kämpferisch und zuversichtlich für die im kommenden Jahr anstehenden vier Landtagswahlen.