Klingbeil: Schröders Russland-Netz ein Fehler
ZDF
Der Russland-Ukraine-Konflikt spitzt sich weiter zu. SPD-Chef Klingbeil kritisiert bei "Lanz" Altkanzler Schröder und verteidigt Kanzler Scholz.
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Es droht ein Krieg in der Mitte Europas. Wladimir Putin macht sich bereit für eine mögliche Invasion Russlands in der Ukraine, die wiederum Europa und die USA um Hilfe bittet. Deutsche Kommentatoren vermissten zuletzt klare Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz in diesem Konflikt.
Lars Klingbeil war am Dienstagabend bei Markus Lanz darum bemüht, diese Kritik zu zerschlagen. Seit Wochen bereite man sich auf den Fall vor, dass die "territoriale Integrität" der Ukraine angegriffen werde.
Dabei stehe man eng an der Seite der Amerikaner. Das sei auch beim gestrigen Besuch des Bundeskanzlers in Washington deutlich geworden, so Klingbeil.
Scholz hatte allerdings die Gaspipeline Nord Stream 2 nicht namentlich erwähnt. Ganz im Gegensatz zu US-Präsident Joe Biden, der sogar versprochen hatte, Nord Stream 2 werde es im Falle eines russischen Angriffs nicht mehr geben.
"Ich habe mich schon gewundert, dass Olaf Scholz das nicht über die Lippen gebracht hat", sagte Journalistin Claudia Kade bei Lanz dazu. "Wenn Biden das längst gemacht hat, wo ist dann jetzt der Nutzen einer von Scholz betriebenen Geheimniskrämerei. Das fand ich sehr unlogisch."
Klingbeil argumentierte, man wolle eben keine "dumme Außenpolitik" machen. Putin solle der Bundesregierung nicht in die Karten gucken können. "Er lässt uns auch nicht in die Karten gucken", sagte der SPD-Chef. Und weiter: