Klimawandel: Kampf um Wohlstand, Gesundheit und Überleben
DW
Deutlicher geht es nicht: Der Weltklimarat warnt in seinem neuesten Bericht, dass der zunehmende Klimawandel zur Bedrohung wird. Und zwar für alle Menschen weltweit. Die Hoffnung: Noch gibt es Handlungsspielraum.
Steigende Temperaturen, Naturkatastrophen und die Veränderung der Ökosysteme werden immer lebensbedrohlicher für den Menschen und die Natur. Und das überall, in "jeder Region weltweit”. So stellen es die Mitglieder des wichtigsten wissenschaftlichen Gremiums zu Klimafragen (IPCC) in ihrem heute veröffentlichten Bericht zur Lage der Klimakrise fest. Der bisher geleistete Klimaschutz sei "nicht ausreichend", um diese Entwicklung aufzuhalten.
"Die Umsetzung wirksamer und gerechter Klimaschutzmaßnahmen wird nicht nur die Verluste und Schäden für Natur und Menschen verringern, sondern auch einen größeren Nutzen bringen", so der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee. Der Bericht unterstreiche die Dringlichkeit ehrgeizigerer Maßnahmen und zeige, dass man immer noch eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft für alle gewährleisten könne - vorausgesetzt, man tue jetzt auch was.
Die Kernbotschaft ist damit eindeutig: Der Mensch hat den Planeten in nur wenigen Jahrhunderten massiv verändert und ist durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas für den Klimawandel verantwortlich. In den vergangenen zwei Millionen Jahren waren die CO2-Konzentrationen in der Erdatmosphäre zu keinem Zeitpunkt so hoch wie heute.
Schon heute hat sich die Erde deshalb um mindestens 1,1 Grad im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten erwärmt. 2015 hatten sich die Staats- und Regierungschefs in harten Verhandlungen auf das gemeinsame Ziel geeinigt, die Erderwärmung auf idealerweise 1,5 Grad zu begrenzen. Bisher liegt kein größeres Land im Zeitplan, um dieses Ziel zu erreichen.
Die Szenarien zur weiteren Entwicklung des Klimas zeigen laut IPCC deutlich, dass nur mit einer radikalen Energiewende der Klimawandel aufgehalten werden kann. Außerdem müssten Maßnahmen zur Anpassung an die heute schon sichtbaren Effekte des Klimawandels ergriffen werden. Dies werde Leben retten und sei sogar günstiger als die Folgekosten eines ungebremsten Klimawandels auf Wirtschaft und Gesellschaft. Vor allem die Risiken bei Nichteinhaltung des 1,5-Grad-Ziels werden im Vergleich zu vorherigen Berichten noch deutlicher hervorgehoben.