Klimaunion-Gründer kehrt der CDU frustriert den Rücken
n-tv
Heinrich Strößenreuther gründet einst die Klimaunion, um bei CDU und CSU für mehr Klimaschutz zu sorgen. Nach dem Vorstand des Vereins verlässt er nun auch die Christdemokraten. Rückblickend zeigt er sich frustriert.
Der Gründer der Klimaunion, Heinrich Strößenreuther, tritt aus der CDU aus. Wie er der "Süddeutschen Zeitung" erklärt, wechselt der 57-Jährige zu den Grünen. "2021 hatte ich den Eindruck, es lohnt sich, in der CDU für mehr Klimapolitik zu werben", sagte er der Zeitung. Nach der Flut im Ahrtal im Sommer 2021 habe sich das Gefühl aber wieder verflüchtigt. "Inzwischen kann ich die populistische Haltung, die Friedrich Merz und Markus Söder einnehmen, einfach nicht mehr ertragen."
Die Idee des Vereins Klimaunion sei es gewesen, CDU und CSU aus dem Inneren heraus zu mehr Klimaschutz zu bewegen. Das entfernte Ziel sei die Klimaneutralität gewesen. "1,5-Grad aus der Mitte der Union", heißt der Slogan des Vereins. Auf der Webseite wird noch immer CSU-Chef Söder, neben etwa EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, als einer der ersten Unterstützer aufgeführt.
Die Klimaunion war laut SZ in einer Chatgruppe geboren. Der Fahrrad-Lobbyist Strößenreuther hätte das Projekt dann im März 2021 in die Tat umgesetzt, am Tag der Earth Hour. Dafür sei er extra in die CDU eingetreten. Von der Gründung bis Anfang 2022 war Strößenreuther selbst Vorsitzender des Vereins, im Bundestagswahlkampf 2021 half die Klimaunion dem Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Mittlerweile wird der Verein vom CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann geführt.