Klimastiftung MV will Schlussstrich zu Nord Stream ziehen
n-tv
Kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine stellte die Klimastiftung MV nach eigenem Bekunden ihre geschäftliche Tätigkeit zugunsten der Gas-Pipeline Nord Stream 2 ein. Doch es gibt noch offene Rechnungen.
Schwerin/Berlin (dpa/mv) - Die wegen ihrer früheren Russland-Verbindungen umstrittene Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern will einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge Schulden bei der Gazprom-Tochter Nord Stream 2 AG möglichst rasch zurückzahlen. Es gehe um etwa zwölf Millionen Euro, berichtet das Blatt unter Berufung auf Stiftungsvorstand Erwin Sellering.
Bei den Verbindlichkeiten handele es sich vor allem um Erlöse, die die Stiftung durch den Verkauf von Maschinen, Geräten und Materialien erzielt habe, deren Anschaffung zuvor von Nord Stream 2 finanziert wurde. Zudem sollten Vorauszahlungen für Arbeiten zurückfließen, die nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar gestoppt wurden. Dem Blatt zufolge könnte die Rückzahlung aber durch die gegen Russland verhängten Sanktionen erheblich erschwert werden, da auch Bankgeschäfte betroffen seien.
Stiftungschef Sellering bestätigte die laufenden Gespräche. Es gehe darum, die noch offenen Finanzfragen vor dem Start eines möglichen Insolvenzverfahrens gegen die zahlungsunfähige Nord Stream 2 AG zu klären. "Wir wollen einen Schlussstrich ziehen unter das Kapitel Nord Stream 2", sagte Sellering der Deutschen Presse-Agentur.