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Klimaprotest der Letzten Generation "geht eindeutig zu weit"
n-tv
Nach der Aktion am Flughafen Köln/Bonn legen die Klimakleber auch das Drehkreuz in Frankfurt zeitweise lahm. SPD-Politiker Miersch hält nichts von dieser Protestform der Letzten Generation. Man müsse die Menschen beim Thema Klima mitnehmen, anstatt zu polarisieren.
Matthias Miersch, der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, hält nichts davon, wenn Klimaaktivisten auf Flughäfen eindringen und sich dort festkleben. "Ich halte überhaupt nichts von dieser Form des Protests. Das ist eine Straftat", sagte Miersch im ntv Frühstart. Die Aktivisten würden "sich selbst" und auch der Sache keinen Gefallen tun. "Denn hier werden Bevölkerungsgruppen aufgebracht. Zu Recht, wie ich finde. Und dem Klima ist damit überhaupt nicht geholfen." Proteste im Rahmen der Regeln, etwa Demonstrationen vor Parlamenten und Rathäusern, seien richtig und notwendig. "Aber das geht eindeutig zu weit."
Nach Angaben der Bundespolizei waren acht Klimaaktivisten auf das eingezäunte Gelände des Frankfurter Flughafens gelangt. Sieben von ihnen konnten in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben. Laut Flughafenbetreiber Fraport mussten rund 140 von 1400 Flügen annulliert werden. Die Gruppe Letzte Generation bekannte sich zu der Attacke. "Die weitere Förderung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle ist eine Bedrohung unserer Existenz", hieß es in einem Post auf der Plattform X. "Wir haben uns international zusammengeschlossen: Raus aus den Fossilen bis 2030!"
Auch der SPD-Politiker räumte ein, dass man an vielen Stellen noch mehr in der Klimapolitik tun müsse. "Aber die Form des Protests ist ganz entscheidend, weil ansonsten habe ich den Eindruck, dass das Pendel in eine ganz andere Richtung wieder schwingt und man sagt: Lasst uns damit bitte zufrieden", so Miersch. Klimaschutz gehe in einer Demokratie nur, wenn man die Leute mitnimmt und sie dazu befähigt, umzusteigen. "Erinnern Sie sich an das sogenannte Heizungsgesetz, wo wir gesehen haben, wenn es konkret wird, dann ist das richtig hart teilweise, weil die Leute plötzlich merken, Klimaschutz wird konkret, nicht abstrakt."