Klimakrise bedroht 118 Millionen Menschen in Afrika
DW
Der afrikanische Kontinent erwärmt sich schneller als der globale Durchschnitt - mit schwerwiegenden Folgen. Darauf machen Experten zwei Wochen vor der Weltklimakonferenz aufmerksam.
In Afrika erhitzt sich das Klima derzeit schneller als im globalen Durchschnitt. Das Jahr 2020 war eines der wärmsten in der Geschichte des Kontinents, wie aus dem Bericht "The State of the Climate in Africa 2020" (Der Zustand des Klimas in Afrika 2020) hervorgeht, der von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union (AU) erstellt worden ist. Steigende Temperaturen, mehr Extremwetterlagen und veränderte Regenfälle verschärften die Hungerkrise in Afrika und vertrieben die Menschen aus ihrer Heimat, heißt es weiter. Der Kontinent sei von Überschwemmungen, Dürren und Erdrutschen unverhältnismäßig stark betroffen.
Ohne Gegenmaßnahmen sei bis 2030 mit 118 Millionen extrem armen Menschen in Afrika zu rechnen, die von weniger als 1,90 US-Dollar täglich (1,64 Euro) leben müssten, machte AU-Landwirtschaftskommissarin Josefa Leonel Correia Sacko deutlich. Im Südteil des Kontinents könne die Klimakrise das Bruttoinlandsprodukt bis 2050 um bis zu drei Prozent mindern.