Klimaforscher fordert Importstopp für russisches Gas
n-tv
Zu Beginn der Woche verschärfen die USA erneut die Sanktionen gegen Russland: Ein Importverbot für russisches Öl und Gas wird verhängt. Klimaforscher fordern Deutschland auf, schnell nachzuziehen - auch wenn sich dadurch der Kohleausstieg verzögert.
Klimaforscher Ottmar Edenhofer fordert Deutschland auf, wie die USA einen Importstopp für russisches Gas und Öl zu verhängen. "Wir brauchen jetzt massivste Sanktionen. Europa kann es sich nicht erlauben, über die Gas- und Ölimporte Putins Krieg weiter zu finanzieren. Und ja, wir könnten es meistern, diesen Importstopp durchzusetzen", sagte Edenhofer der Düsseldorfer Rheinischen Post. "Die Frage der Energie- und Versorgungssicherheit ist dann die nachgelagerte Frage."
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) räumte aber ein, dass dies mit hohen Kosten und Engpässen verbunden sein kann: "Zur Ehrlichkeit gehört aber auch, dass uns das Gas-Problem noch vor große Herausforderungen stellen kann. Es wird mit höheren Kosten und massiven Eingriffen in den Gasmarkt einhergehen. Trotzdem halte ich es für ein machbares Szenario."
Deutschen Industrie-Unternehmen könnte im nächsten Winter eine Abschaltung drohen: "Für den nächsten Winter wäre das denkbar, wenn es nicht gelingt, die Speicher entsprechend zu füllen", sagte Edenhofer und betonte weiter: "Im Winter würden Privathaushalte bei der Gasversorgung priorisiert, die Nachfrager in der Industrie müssten da zurückstehen. Wir sprechen hier von Szenarien in Kriegszeiten."
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.