
Klima-Umlage für Bauern? Jetzt soll der Bürger für mehr Öko-Landbau bezahlen
Die Welt
Immer mehr Unternehmen wollen auch in der Landwirtschaft CO2-frei produzieren – Ideen und Projekte gibt es viele. Zwar könnte man viel CO2 aus der Atmosphäre im Boden binden. Doch das Finanzierungsmodell hat seinen Preis. Und eine Parallele zum EEG macht stutzig.
Wenn es ein Unternehmen gibt, das sich um sein Öko-Image keine Sorgen machen muss, dann ist es wohl Wasa. Sein Produkt ist weithin als gesund, natürlich und nachhaltig anerkannt. Die beiden Wasa-Bäckereien im schwedischen Filipstad und im deutschen Celle werden mit Ökostrom betrieben. Knäckebrot-Ladungen in alle Welt werden möglichst sauber per Bahn verschickt. Dennoch ist Wasa für den Ausstoß von jährlich 98.500 Tonnen Kohlendioxid verantwortlich: So viel würde in etwa anfallen, wenn man mit dem Auto 16.400-mal die Erde umrundete. Für den Knäcke-Bäcker aus dem Heimatland von Greta Thunberg ein unhaltbarer Zustand. Wasa und einige seiner Roggenlieferanten haben sich daher einer neuen Form der Landwirtschaft verschrieben: dem „Carbon Farming“. Bei dieser Art des Ökolandbaus geht es nicht nur darum, Pestizide und Kunstdünger zu minimieren, sondern möglichst viel klimaschädliches Kohlendioxid im Boden zu binden. Nach dem Vorbild der Energiewirtschaft sollen geldwerte und handelbare „CO2-Zertifikate“ für Bauern die Dekarbonisierung der Landwirtschaft zu einem attraktiven Geschäft machen. Zahlen soll dafür der Verbraucher nach dem Vorbild des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes.More Related News