Klima-Pläne der Ampel-Koalition: Viel Zuspruch, aber auch Kritik wird laut
Frankfurter Rundschau
Verbände und Wissenschaft reagieren überwiegend positiv auf den Ampel-Koalitionsvertrag. An der Verkehrspolitik gibt es allerdings Kritik.
Berlin – Die Klima- und Umweltpolitik gilt als zentrales Feld der Ampel-Koalition. Sie muss die Weichen stellen, um Deutschland bis 2030 auf den 1,5-Grad-Pfad beim Klimaschutz zu bringen, den Schwund der Biodiversität zu stoppen und andere ökologische Belastungen zu reduzieren. Die Reaktionen auf den Koalitionsvertrag von Wirtschafts- und Umweltverbänden sowie der Wissenschaft fielen überwiegend positiv aus, Kritik gab es aber an den Plänen zur Verkehrspolitik.
Die renommierte Energieprofessorin Claudia Kemfert sagte der Frankfurter Rundschau: „Insgesamt geht der Koalitionsvertrag beim Klimaschutz in die richtige Richtung, auch wenn es durchaus noch Verbesserungspotential gibt.“ Positiv zu werten sei, dass die Ampel am 1,5-Grad-Ziel festhalte und den Kohleausstieg bis 2030 erreichen wolle. Der geplante Anstieg des Ökostrom-Anteils auf 80 Prozent mache die Reduktion bei der Köhle möglich. „Damit ist man allerdings noch nicht komplett auf dem Paris-kompatiblen Pfad, denn dafür müsste der Erneuerbare-Energien-Anteil 2030 bei 95 Prozent liegen.“
Die Ziele können Kemfert zufolge nur erreicht werden, wenn das Ausbau-Tempo der erneuerbaren Energien mindestens verdreifacht bis zu versechsfacht wird. Dazu seien existierende Marktbarrieren und Hemmnisse abzubauen. Die Expertin wandte sich allerdings gegen den Ampel-Plan, neue Erdgas-Kraftwerke zu bauen.