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Klaus Mayer gestorben: Er brachte Chagall-Fenster nach Mainz
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Im Alter von 99 Jahren ist am Freitag der Mainzer Priester Klaus Mayer gestorben, wie das Bistum Mainz mitteilte. Der langjährige Pfarrer der Gemeinde St. Stephan überzeugte den Künstler Marc Chagall davon, für seine Kirche Glasfenster zu gestalten. St. Stephan ist die einzige Kirche in Deutschland mit Fenstern von Chagall. Zu seinem Gedenken läuteten am Freitag die Glocken von St. Stephan eine Viertelstunde lang. Ein Termin für das Requeim steht noch nicht fest.
Monsignore Klaus Mayer nahm 1973 Kontakt mit dem jüdischen Künstler auf. Daraufhin schuf der damals bereits 86-jährige Chagall 1978 das erste Fenster zum Thema "Gott der Väter". Danach folgten noch acht weitere Fenster zur biblischen Heilsgeschichte und zum Lob der Schöpfung. Später vervollständigte die Werkstatt Chagalls das Projekt. Die Fenster tauchen das Innere der Kirche in ein magisches Blau.
Mayer brachte Kirchenbesuchern die Botschaft der Fenster in zahllosen Meditationen bei. Er wurde am 14. Februar 1923 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Darmstadt geboren. Erst im Benediktinerkloster in Ettal in Oberbayern, dann als Hilfsarbeiter in einer Holzhandlung in Mainz, überstand er die NS-Zeit. Nach dem Krieg trat er ins Priesterseminar ein und wurde 1950 in Mainz zum Priester geweiht. Von 1965 bis zu seinem Ruhestand 1991 leitete er die Pfarrei St. Stephan.