Klare Schrumpfung oder Stückwerk? So könnte sich der ÖRR verändern
Die Welt
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter noch nie da gewesenem Spardruck. Alle Beteiligten bekennen sich zu Reformen. Doch wie weit wollen die Sender gehen? Ein Vorstoß aus der Politik bringt harte Einschnitte ins Spiel.
Vor ein paar Jahren noch galt Markus Kurze, CDU-Landtagsabgeordneter in Magdeburg, außerhalb von Sachsen-Anhalt in seiner Partei als Starrkopf. Dass man seine Positionen nicht nur in seinem Heimatwahlkreis, dem Jerichower Land, zur Kenntnis nahm, hängt mit seinem Ruf als Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zusammen: Zu teuer, zu einseitig, zu abgehoben, so lässt sich seine Position zusammenfassen. Kurzes Credo: „Der mündige Beitragszahler braucht kein Erziehungsfernsehen, er braucht ausgewogene und unabhängige Berichterstattung“, erklärt er gegenüber WELT.
Die medienpolitischen Vorstellungen der CDU-Landtagsfraktion hat Kurze, der sein Mandat seit mehr als 20 Jahren immer direkt gewonnen hat, ganz wesentlich geprägt. Beitragserhöhungen lehnt er seit langer Zeit ab, nicht erst, seit der RBB wegen des Finanzskandals in der Kritik steht und die Intendantin nach Protesten feuern musste.