Klare Kante gegen gewaltbereite Corona-Leugner
Frankfurter Rundschau
Corona-Leugner und -Leugnerinnen bedrängen Politikerinnen und Politiker. Das geht gar nicht.
Ich spreche mit einer mutigen Frau. Als Karoline Preisler im März 2020 schwer an Corona erkrankt war, teilte sie ihren strapaziösen Kampf gegen die Krankheit in einem Video-Tagebuch. „Es geht mir wieder gut“, sagt sie mir. „Wenn ich jetzt Zipperlein habe, dann die einer durchschnittlichen 50-jährigen Frau.“ Noch von Long Covid geschwächt, ging sie später auf Teilnehmer von Querdenken-Demos zu, konfrontierte die Corona-Leugner mit ihrer eigenen Krankheitserfahrung. Corona-Maßnahmen schränkten ihre Freiheit ein, klagten die Demonstrantinnen und Demonstranten.
Doch unter diesem Begriff versteht die FDP-Politikerin aus der Kleinstadt Barth in Mecklenburg-Vorpommern etwas anderes. Warum sie dennoch das Gespräch suchte, erklärt sie so: „Ich fand es sehr bedenklich, wie die Debatte geführt wird von Menschen, die Maßnahmenkritik üben und im Subtext Demokratiekritik meinen.“
Inzwischen ziehen gewaltbereite Impfgegner mit Fackeln vor Privathäuser von Politikerinnen und Politiker. Soll man mit solchen Leuten wirklich noch reden? Karoline Preisler sieht hier nur eine sinnvolle Antwort, „nämlich eine ganz klare rechtsstaatliche Kante. Stopp, bis hierher und nicht weiter“.