Klagewelle von Flugreisenden auf Rekordhöhe
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Das Amtsgericht in Erding bei München hat im vergangenen Jahr 11 000 Klagen von Flugästen auf den Tisch bekommen. Auch andernorts wachsen die Aktenstapel rasant. Der Deutsche Richterbund schlägt Alarm.
München (dpa/lby) - Die Amtsgerichte haben im vergangenen Jahr mehr Klagen wegen verspäteter oder stornierter Flugreisen verzeichnet als jemals zuvor. Nach Angaben des Deutschen Richterbundes gingen mehr als 125.000 neue Verfahren ein - 80 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Am Amtsgericht Erding, das für Reisen über das internationale Drehkreuz München zuständig ist, gingen fast 11.000 neue Entschädigungsklagen ein. Streitigkeiten ums Reisen machen in Erding inzwischen 94 Prozent aller neuen Verfahren aus. "Daneben haben das Gericht nur rund 700 andere Zivilsachen erreicht", teilte der Richterbund mit. Die Passagierzahlen am zweitgrößten deutschen Flughafen stiegen im vergangenen Jahr um 5 Millionen auf 37 Millionen Fluggäste.
Mehr als dreimal so viele Fluggastverfahren, nämlich über 37.000, gingen im vergangenen Jahr beim Amtsgericht Köln ein. Das Amtsgericht Frankfurt am Main meldete mehr als 15 000 Eingänge, das für den Flughafen Berlin-Brandenburg zuständige Amtsgericht Königs Wusterhausen meldete rund 14 000, das Amtsgericht Düsseldorf fast 12.000 neue Entschädigungsklagen.