Kläranlagen beklagen Lieferengpässe bei Chemikalien
n-tv
Die gestiegenen Energiepreise belasten die Produktion in der Chemiebranche. Viele Stoffe sind knapp. Nun fehlt es an Salzsäure, was Folgen für die Umwelt haben könnte. Kläranlagen müssen umplanen.
Hannover (dpa/lni) - Zahlreiche Kommunen, Abwasserbetriebe und Wasserverbände sind derzeit von Lieferengpässen von bestimmten Chemikalien zur Reinigung des Abwassers betroffen. Sogenannte Fällmittel - Eisen- oder Aluminiumsalze - binden normalerweise bei der Wasserreinigung im Abwasser gelöste Phosphate und verhindern damit, dass diese in hoher Konzentrationen in Flüsse gelangen. Die knappe Salzsäure ist ein Grundprodukt für die Herstellung von Fällmitteln. Ganz ohne Fällmittel wären kommunale Kläranlagen gezwungen, Abwässer mit hohem Phosphatgehalt in die Flüsse einzuleiten.
Betroffen ist auch die Kläranlage im Landkreis Lüneburg, an die rund 150.000 Haushalte angeschlossen sind. "Unsere Vorräte an Eisenchloridsulfat reichen noch für rund drei Wochen aus", sagte Geschäftsführer Lars Strehse. Mit Hochdruck arbeite das Unternehmen daran, Alternativen für die Reinigung zu finden. Erfolgreich verliefen bisher Labortests zum Einsatz von Aluminiumsulfat. "Wir wollen noch diesen Monat im großen Stil mit dem Einsatz des alternativen Fällmittels beginnen", sagt er. Von Aluminiumsulfat würden erheblich größere Mengen benötigt als von Eisenchloridsulfat. Zudem sei der Bedarf auch in anderen Betrieben hoch, so dass die Einkaufspreise dementsprechend gestiegen sind.
"Ganz ohne Fällmittel müssten die Abwässer mit höherem Phosphatgehalt in die Ilmenau eingeleitet werden, so dass zulässige Grenzwerte überschritten werden könnten", erklärte Strehse. Bei übermäßigem Phosphatgehalt kann es zu verstärktem Wachstum von Algen und anderen Wasserpflanzen kommen, der Sauerstoffgehalt im Gewässer sinkt.
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