Klägerin erhält 60 Millionen Dollar von Johnson & Johnson
n-tv
Mehr als 60.000 Klagen gegen den Pharmakonzern Johnson & Johnson sind in den USA anhängig. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, dass sein Talkumpuder mit Asbest verseucht sei und damit für Krebserkrankungen verantwortlich ist. Das kostet ihn weitere Hunderte Millionen.
Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) hat in der Klagewelle um mutmaßlich asbestverseuchtes Talkumpuder einen weiteren Rückschlag erlitten. Ein Geschworenengericht in Portland sprach der Klägerin und ihrem Ehemann 60 Millionen Dollar Schadenersatz und eine Strafzahlung von 200 Millionen Dollar zu. Bei der Klägerin Kyung Lee war im vergangenen Jahr im Alter von 48 Jahren Mesotheliom diagnostiziert worden. Der Konzern kündigte Berufung an.
Lee argumentierte, dass die tödliche Krebserkrankung des Gewebes um ihr Herz darauf zurückzuführen sei, dass sie dem Stoff über Babypuder und Deodorants von J&J fast 30 Jahre lang ausgesetzt gewesen sei. Ein Anwalt von J&J sagte während des Prozesses, dass ihre Krankheit wahrscheinlich durch Asbest verursacht wurde, der in einer Fabrik in der Nähe ihres Wohnortes verwendet wurde. Das Urteil sei "unvereinbar mit jahrzehntelangen unabhängigen wissenschaftlichen Bewertungen", die die Sicherheit des Babypuders bestätigt hätten: Es enthalte keinen Asbest und verursache keinen Krebs.
Das Unternehmen sieht sich in den USA mit Klagen von mehr als 61.000 Klägerinnen und Klägern wegen seines Talkum-Puders konfrontiert. Die überwiegende Mehrheit der Kläger sind Frauen mit Eierstockkrebs, nur eine kleine Minderheit sind Mesotheliom-Patienten.