Kitas und Schulen steuern auf beispiellosen Personalmangel zu
Die Welt
Der Nationale Bildungsbericht zeigt: In den nächsten Jahren fehlen Zehntausende Kita-Erzieher und Lehrer. Die Forscher warnen vor „Verteilungskämpfen“ mit anderen Branchen. Jetzt müsse über neue Formen des Lehrens und Lernens nachgedacht werden. Was kommt auf die Schüler zu?
In kaum einem Bereich wurde in den vergangenen zehn Jahren so viel in Personal investiert wie in der Bildung. Und trotzdem steuern Kitas und Schulen in den nächsten Jahren auf eine beispiellose Unterversorgung zu. Das ist einer der zentralen Befunde des neunten Nationalen Bildungsberichtes, den eine vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) geleitete Wissenschaftlergruppe am Donnerstag vorgelegt hat.
2,6 Millionen Menschen waren im Jahr 2020 insgesamt im Bildungssektor beschäftigt, rund sechs Prozent aller Erwerbstätigen. Vor allem in der frühen Bildung gab es einen starken Personalzuwachs. Mit 662.000 Menschen arbeiten in den Kindertagesstätten 75 Prozent mehr Fachkräfte als 2010, eine direkte Folge der erhöhten Nachfrage nach Kita-Plätzen. An den Hochschulen betrug der Personalzuwachs 25 Prozent, an den allgemeinbildenden Schulen drei Prozent.