![Kirchenmitglieder sind nur noch Minderheit in Deutschland](https://img.welt.de/img/regionales/nrw/mobile237422715/0361351207-ci16x9-w1200/Leere-evangelische-Kirche.jpg)
Kirchenmitglieder sind nur noch Minderheit in Deutschland
Die Welt
Vor 30 Jahren waren noch 70 Prozent der Deutschen in der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche. Doch der Abwärtstrend reißt nicht ab. Aktuell sollen weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung Mitglied in den beiden großen Kirchen sein. Eine historische Zäsur.
Nach Hochrechnungen von Experten ist jetzt weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung Mitglied in den beiden großen Kirchen. „Es ist eine historische Zäsur, da es im Ganzen gesehen, seit Jahrhunderten das erste Mal in Deutschland nicht mehr ‚normal‘ ist, Kirchenmitglied zu sein“, sagt Sozialwissenschaftler Carsten Frerk von der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (Fowid). „Die Abwärtsentwicklung ist schon seit Längerem zu beobachten, hat sich in den vergangenen sechs Jahren aber stärker beschleunigt als vorher angenommen.“ Ostern als wichtigstes Fest der Christen findet deshalb wohl erstmals nach Jahrhunderten in einem mehrheitlich nicht mehr kirchlich gebundenen Deutschland statt.
Vor 30 Jahren waren noch um die 70 Prozent in Deutschland in der römisch-katholischen Kirche und der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland). Vor rund 50 Jahren waren noch mehr als 90 Prozent Kirchenmitglied – zumindest in der damaligen Bundesrepublik (einschließlich West-Berlin). Eine Projektion der Kirchen sagt voraus, dass 2060 wohl nur noch rund 30 Prozent der Bevölkerung katholisch oder evangelisch sein werden.