Kirchendecke eingestürzt: Wegen Wetter und Materialermüdung
n-tv
Grüneberg/Löwenberger Land (dpa/bb) - Das Wetter und Materialermüdung haben nach Einschätzung eines Gutachters zum Einsturz der Kirchendecke in Grüneberg im Kreis Oberhavel geführt. Nun sollen alle Kirchen mit ähnlichen Konstruktionen rasch untersucht werden, wie der Kirchenkreis Oberes Havelland am Mittwoch mitteilte.
Mit Blick auf die Tragfähigkeit des Dachstuhls und der Statik der Kirche gab der Sanierungsexperte aber Entwarnung. Betroffen sei ausschließlich die Deckenverkleidung, hieß es. Das evangelische Gotteshaus in Grüneberg bleibt dennoch gesperrt.
Zur Ursache für den Einsturz sagte der Gutachter, die Extremwetterlagen im Wechsel von Starkregen und lang anhaltender Hitze und Trockenheit machten der Unterdecke zu schaffen. "Bei hoher Luftfeuchte quillt das Holz auf. Die Trockenheit sorgt dafür, dass sich das Holz wieder zusammenzieht", zitiert der Kirchenkreis den Experten Andreas Nisse. "Für die Nägel, mit denen die Konstruktion der Unterdecke an den Dachbindern befestigt ist, kann das, wie hier in Grüneberg, zum Problem werden. Wir sprechen da im Prinzip von Materialermüdung." Als die Decke in den 80er Jahren eingebaut worden sei, sei diese Befestigungsart "Stand der Technik" gewesen.
Große Teile der Decke in der Dorfkirche waren eingestürzt - laut Kirchenkreis vermutlich am Sonntag. Der Altar und die vorderen Bankreihen lägen seitdem unter einem Trümmerberg. Zunächst sollen nun die gesamte Decke gesichert und die losen Teile entfernt werden. Zur Höhe des Sachschadens konnte der Kirchenkreis bislang keine Angaben machen. Verletzt wurde niemand. Die Kirchengemeinde richtete ein Spendenkonto ein.