Kippa hinterm Klebestreifen
Die Welt
Kassel kommt einfach nicht zur Ruhe. Schon wieder rückt der Judenhass auf der Documenta in den Vordergrund. Eine weitere antisemitische Karikatur ist im Werk von Taring Padi entdeckt worden und war den Verantwortlichen schon bekannt – die Kippa des Juden wurde überklebt.
Auf der Documenta in Kassel ist erneut ein diskussionswürdiges Motiv entdeckt worden – wieder einmal auf einem Triptychon der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi. Und der Umgang mit diesem Vorfall versetzt wieder in Erstaunen. Das Kollektiv steht seit Beginn des bedeutenden Kunstfestivals in Kassel Mitte Juni im Zentrum der Kritik, weil auf seinem Banner „People’s Justice“ eine eindeutig antisemitische Zeichnung gefunden worden war. Seit zwei Monaten nun schwelt der Antisemitismus in Kassel, immer neue Funde lassen den Ruf der Documenta erodieren. Zuletzt hatte gar der Documenta-Teilnehmer Hamja Ahsan über den deutschen Bundeskanzler auf Twitter verbreitet, er sei ein „neoliberal fascist pig“, ein neoliberales, faschistisches Schwein.
Der neue Fund im Hallenbad Ost zeigt nun das Motiv des raffgierigen Juden mit langer Nase und Geldsack. Den Künstlern und Verantwortlichen aber war das fragwürdige Motiv bereits aufgefallen, der antisemitische Inhalt bekannt, denn er wurde in Teilen überklebt – offenbar, um das augenscheinlichste Merkmal der NS-artigen Propaganda zu verbergen: die Kopfbedeckung des Juden, die aber auf älteren Fotos des Bildes deutlich zu erkennen ist