
Kinderpornografie im Netz: Fallzahlen nach wie vor hoch
n-tv
Kinderpornografische Fotos und Videos, die übers Internet verbreitet werden - die Fallzahlen bei der bayerischen Zentralstelle für Cybercrime bleiben hoch. Die Ermittler beobachten ein Phänomen, bei dem völlig unbeteiligte Menschen mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Bamberg (dpa/lby) - Im Bereich Kinderpornografie im Netz bleiben die Fallzahlen bei der bayerischen Spezialstaatsanwaltschaft für Cybercrime hoch. Es sei noch keine Trendumkehr erreicht, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Thomas Goger der Deutschen Presse-Agentur. Er ist stellvertretender Chef der Zentralstelle Cybercrime.
2023 habe vor allem auch der Bereich "Facebook-Hacking" eine große Rolle gespielt: "Social-Media-Accounts werden von Dritten übernommen und zur Verbreitung von Kinderpornografie missbraucht. Hier sehen wir mittlerweile auch Fälle auf anderen Plattformen wie Instagram." Täter in diesem Bereich haben die Ermittler noch nicht ausfindig machen können.
Bürgerinnen und Bürger würden aber durch dieses Phänomen massiv behelligt, erläuterte Goger. "Der Social-Media-Account wird möglicherweise gesperrt, es droht Kontakt mit der Kriminalpolizei, wenn die Meldung der Anbieter in Deutschland angekommen ist. Wenn der Nutzer das Bild dann immer noch hat, sprich: Kinderpornografie immer noch besitzt oder im schlimmsten Fall sogar weitergeleitet hat, hat er sich möglicherweise auch selbst strafbar gemacht."