Kinderärzte: "Erkältungswelle schlägt früher ein"
n-tv
Zwei Winter lang bleiben Kinder wegen unterschiedlich stark ausgeprägter Kontaktbeschränkungen von größeren Erkältungswellen verschont. Dieses Jahr holt die junge Generation Infektionen nach, Schulen und Kitas leeren sich vorübergehend. Umso voller ist es in den Kinderarztpraxen der Republik.
Kitas und Schulen leeren sich, Erkältungskrankheiten beschäftigen momentan zahlreiche Familien. "Die Erkältungswelle schlägt früher ein, als wir es gewohnt sind. Wir haben ordentlich zu tun", sagte Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. "Ich glaube, die Schlangen vor den Praxen bundesweit sind lang und die Wartezimmer voll", so der Berliner Kinderarzt.
Verschiedene Erkältungsviren, Influenza und RS-Viren seien momentan im Umlauf. "Wir haben eine Anhäufung von Infekten. Die Kinder sind teilweise rund um die Uhr krank und die Eltern machen sich Sorgen, dass sie gar nicht mehr gesund werden", berichtet der Arzt. Dabei seien es oft einfach viele Infekte, die aufeinanderfolgten und in der Regel harmlos seien. Durch die Corona-Pandemie und das Tragen von Masken hätten viele Kinder nicht die Möglichkeit gehabt, ihr Immunsystem zu trainieren.
"Es sind winterliche Verhältnisse, die wir derzeit haben", berichtet Maske, der mit einem Kollegen am Montag allein in seiner Praxis 160 junge Patienten behandelte. "Das ist der Wahnsinn." Sonst kämen etwa 90 bis 110 Kinder und Jugendliche pro Tag in die Praxis. "Im Moment ist es eher ein Durchschleusen als eine gute Medizin." Die Kunst bestehe darin, die wirklich kranken Kinder herauszufiltern. Die Situation mache ihm und Kollegen sehr zu schaffen. "Hinzu kommt, dass wir wirklich kranke Kinder kaum noch in den Kliniken unterbringen können, weil die alle so runtergespart sind, dass sie kaum noch Betten haben."
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