Kimmich zwingt Löw zum Weltklasse-"Opfer"
n-tv
Eine Überraschung war es ja nicht mehr, aber ein Plan, der nicht aufging: Gegen Frankreich setzt Bundestrainer Joachim Löw darauf, dass seine Allzweckwaffe Joshua Kimmich auch auf der rechten Seite starke Impulse bringt. Belohnt wird er nicht.
Joachim Löw baute einen kleinen Wellenbrecher auf, um die Wucht der ersten Schübe etwas zu mildern. Wohl wissend, dass dieser kleine Wellenbrecher schon sehr, sehr bald von der Wucht der nächsten Schübe reichlich gnadenlos fortgerissen werden wird. Joachim Löw sagte - was dann sein kleiner Wellenbrecher war -, dass die Leistung der beiden deutschen Außenverteidiger Robin Gosens und Joshua Kimmich beim ersten EM-Spiel, es endete mit einer 0:1-Niederlage gegen Frankreich, schon "okay" gewesen sei. "Okay", das ist im allgemeinen Verständnis immer noch deutlich besser als "nicht so gut". Aber ein "nicht so gut" wäre auch "okay" gewesen, um sich einzugestehen, dass der Versuch mit Kimmich an der Seite untauglich war. Nun kann man freilich darüber diskutieren, ob der Plan des Bundestrainers tatsächlich gescheitert war, denn Kimmich machte eines seiner schlechtesten Länderspiele überhaupt. Was im allgemeinen Verständnis immer noch für ein mäßig solides "okay" reicht. Aber Kimmich, dieser Mann, der mit Erwartungen und Hoffnungen auf fast schon unfaire Weise zugepflastert wurde, taugt eben für so viel mehr. Er, dem man den Weltfußballer-Titel voraussagt. Ein "okay" für ihn ist demnach beinahe eine Horrorurteil.More Related News