Kim Jong Un verkündet Kurswechsel gegenüber Südkorea
n-tv
Mit einer beispiellosen Serie von Raketentests heizt Nordkorea seit mehr als einem Jahr die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel an. Auch politisch verkündet Machthaber Kim Jong Un nun einen grundlegenden Kurswechsel. Eine Aussöhnung mit dem Süden strebt er nicht mehr an.
Nordkoreas weithin isolierte Führung hat Hoffnungen auf eine Annäherung mit Südkorea im neuen Jahr einen schweren Dämpfer versetzt. Machthaber Kim Jong Un betonte zum Abschluss einer mehrtägigen Parteisitzung in der Hauptstadt Pjöngjang, sein Land strebe nicht mehr die Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn an. "Wir sollten nicht noch einmal den Fehler machen, sie als Gegenüber für Aussöhnung und Vereinigung anzusehen, da Südkorea uns zu seinem Hauptfeind erklärt hat", wurde Kim von den Staatsmedien zitiert. Zugleich kündigte Nordkorea an, 2024 drei weitere Spionagesatelliten ins All schießen zu wollen.
Nordkorea zählt zu den am meisten isoliertesten Ländern der Erde. Wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms unterliegt es harten internationalen Sanktionen. Unter seinen wichtigsten Feinden versteht Pjöngjang die USA und Südkorea. Bei der am Samstag beendeten üblichen Jahresendsitzung des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei umriss Kim auch die sicherheitspolitischen Ziele für 2024.
"Die Beziehungen zwischen Süd- und Nordkorea sind nicht mehr solche zwischen Menschen des gleichen Volkes", sagte Kim. Das Verhältnis habe sich zu einem zwischen Staaten im Zustand eines Kampfes entwickelt. Die jetzige Situation erfordere es von seiner Regierung, ihre Haltung in der Vereinigungspolitik neu zu definieren. Die koreanische Halbinsel befindet sich seit dem Ende des Bruderkriegs zwischen 1950 und 1953 völkerrechtlich noch im Kriegszustand.