
Kiews Botschafter hat genug von Wagenknecht
n-tv
Kann man mit dem russischen Präsidenten Putin über einen Waffenstillstand in der Ukraine verhandeln? Nein, sagt Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter in Berlin. Das sei keinem Präsidenten oder Bundeskanzler gelungen. Deswegen hat er auch die Nase voll von Sahra Wagenknecht.
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev kann sich keine diplomatische Lösung des russischen Angriffs auf die Ukraine vorstellen. "Diplomatie funktioniert" zwar, sagt Makeiev in der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf. "Wir waren diplomatisch sehr erfolgreich. Wir haben 141 Mitglieder der UN-Vollversammlung hinter unsere Forderung gebracht, dass Russland die besetzten Gebiete verlassen muss."
Doch das gilt nach Angaben von Maikeiev nicht für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Es ist keinem Präsidenten oder Bundeskanzler gelungen, mit Putin erfolgreich zu verhandeln. Keiner hat es geschafft, ihn davon abzuhalten, einen Riesenangriffskrieg in Europa zu starten", sagt der Botschafter in dem Interview. "Ich verstehe, dass sehr viele Deutsche einfach für Frieden sind. Aber Frieden muss jetzt erkämpft werden, das ist die Realität im Jahr 2023."
Maikeiev ärgert sich deswegen auch darüber, wie die Diplomatie-Diskussion teilweise in der deutschen Öffentlichkeit geführt wird. "Ist es wirklich notwendig, den Wagenknechts und Lafontaines dieser Welt in den Medien immer wieder eine breite Plattform zu geben?", fragte der ukrainische Botschafter. "Das passiert doch nur, um zu polarisieren. Das ist gut für die Show. Aber bringt es auch der Bevölkerung etwas?"