Kiew widerspricht Moskaus Darstellung des Raketenangriffs
n-tv
Es ist der schwerste Raketenangriff auf Kiew seit Wochen. Russland zufolge sollen dabei aus EU-Ländern gelieferte Fahrzeuge zerstört worden sein. Das stimme jedoch nicht, heißt es von ukrainischer Seite. An der Einschlagstelle habe es gar keine Panzer gegeben.
Bei einer Serie von Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew will Russland nach eigenen Angaben Panzer und anderes Gerät aus dem Ausland zerstört haben. Sie seien in einem Werk für die Reparatur von Eisenbahnwaggons untergebracht gewesen, behauptete der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Kiews Bahnchef Olexander Kamyschin wies das zurück: Es habe keine Panzer dort gegeben. Nach seinen Angaben schlugen dort vier Raketen ein.
Auf Telegram schrieb Kamyschin: Bei dem Angriff wurden seinen Angaben zufolge Waggons für den Transport von Getreide zerstört, die für den Export verwendet werden. Auf dem Gelände habe sich gar keine militärische Ausrüstung befunden. Russland wolle vielmehr verhindern, dass die Ukraine Waren in den Westen exportiert, sagte der Bahnchef.
Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, die Langstrecken-Luft-Boden-Raketen hätten unter anderem T-72-Panzer und andere Fahrzeuge zerstört, die von osteuropäischen Ländern geliefert wurden und in Werkstätten gestanden haben sollen. Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs wurden die Raketen von Bombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sprach von einem "Akt des Terrorismus". Er forderte vom Westen weitere Sanktionen gegen Russland sowie die Lieferung schwerer Waffen. "Die heutigen Raketenangriffe auf Kiew haben nur ein Ziel - so viele Ukrainer wie möglich zu töten", schrieb er auf Twitter.