Kiew sieht russische Ablenkungsmanöver in Charkiw - Scholz fordert "Marshall-Plan" für Ukraine
n-tv
Die russischen Truppen verstärken ihre Angriffe auf die Millionenstadt Charkiw. Kiew vermutet, dass sie damit von der Hauptschlacht um Sjewjerodonezk ablenken wollen. Während Kreml-Chef Putin der Bundesregierung "russenfeindliche Hysterie" vorwirft, verspricht Kanzler Scholz der Ukraine Unterstützung beim Wiederaufbau. Der 119. Kriegstag im Überblick.
Charkiw wieder im Visier
Nach wochenlanger relativer Ruhe im Großraum Charkiw nahm Russland die Millionenstadt im Norden der Ukraine wieder ins Visier. Russische Truppen feuerten zahlreiche Raketen auf die Stadt und deren Umgebung. Dabei wurden nach ukrainischen Angaben mindestens 20 Menschen getötet und 16 verletzt. Die Regierung in Kiew äußerte den Verdacht, dass die Russen ukrainische Kräfte dort binden wollten, um sie von der Hauptschlacht im Donbass um die Stadt Sjewjerodonezk im Osten abzulenken.
"Russische Kräfte gehen gegen die Stadt Charkiw in der Art vor, wie sie gegen Mariupol vorgegangen sind - mit dem Ziel, die Bevölkerung zu terrorisieren", sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowitsch. "Und wenn sie das weiter tun, werden wir reagieren müssen - etwa indem wir unsere Artillerie bewegen müssen", führte er aus. "Die Idee ist, ein großes Problem zu schaffen, um uns abzulenken und Truppen zu verlegen. Ich denke, es wird eine Eskalation geben."