![Kiew: Sieben Zivilisten bei Evakuierung getötet](https://bilder3.n-tv.de/img/incoming/crop23191802/8881329773-cImg_16_9-w1200/278307925.jpg)
Kiew: Sieben Zivilisten bei Evakuierung getötet
n-tv
In der Nähe von Kiew kommt es wieder zu einem Beschuss eines zwischen den Kriegsparteien vereinbarten Fluchtkorridors. Bei dem Angriff durch russische Truppen sterben nach ukrainischen Angaben sieben Zivilisten, darunter ein Kind.
Bei einem russischen Angriff auf Frauen und Kinder in einem Fluchtkorridor nahe Kiew sind nach ukrainischen Angaben sieben Menschen getötet worden. Unter den Opfern des "brutalen Aktes" sei auch ein Kind, erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst auf Facebook und Twitter. Der Angriff auf den zwischen den Kriegsparteien vereinbarten Fluchtkorridor aus dem Dorf Peremoga habe sich am Freitag ereignet. Das Dorf liegt etwa 60 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt.
Frauen und Kinder hätten mit einem Konvoi aus dem Dorf in der Region Kiew herausgebracht werden sollen, teilte der ukrainische Geheimdienst mit. Er sei aber beschossen worden und die Menschen hätten nach Peremoga zurückkehren müssen. Wie viele Menschen bei dem Beschuss verletzt worden seien, sei nicht bekannt. "Der Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten ist durch das humanitäre Völkerrecht geregelt", hieß es in der Mitteilung weiter. Vorsätzliche Angriffe seien deshalb mit Kriegsverbrechen gleichzusetzen.
Russland und die Ukraine haben sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar bereits mehrfach auf lokale Feuerpausen und Fluchtkorridore verständigt, um Zivilisten die Ausreise aus umkämpften Gebieten zu ermöglichen. Oft scheiterte dies jedoch, beide Seiten warfen sich gegenseitig Verstöße gegen die Feuerpausen vor. Vor wenigen Tagen sorgte ein Angriff auf einen Fluchtkorridor im Kiewer Vorort Irpin weltweit für Entsetzen. Eine Frau mit ihren zwei Kindern sowie ein Bekannter der Familie wurden dabei von einer Mörsergranate getroffen und getötet.