Kiew: Prorussischer Folterchef in Luhansk getötet
n-tv
Als Anführer einer von Russland gesteuerten Miliz sorgt Michail Filiponenko im Donbass für Angst und Schrecken. Später dient er laut ukrainischen Angaben den Besatzern als Folterer. Nun stirbt der 48-Jährige bei einer Autoexplosion in der Stadt Luhansk. Kiews Militärgeheimdienst bekennt sich zu der Tat.
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge einen tödlichen Anschlag auf einen prominenten Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung in der Stadt Luhansk verübt. Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) erklärte, er habe "gemeinsam mit Vertretern der Widerstandsbewegung" eine "spezielle Operation zur Beseitigung" Michail Filiponenkos ausgeführt. "Alle Kriegsverbrecher und Kollaborateure erhalten ihre gerechte Strafe!", erklärte die Behörde.
Zuvor hatten russische Ermittler mitgeteilt, dass der 48-Jährige durch einen "nicht identifizierten Sprengsatz" unter seinem Auto getötet worden sei. Bilder vom Tatort zeigen ein am Straßenrand stehendes zerstörtes dunkles Auto mit Blut auf dem Fahrersitz. Der von Russland eingesetzte Besatzungschef der Region Luhansk, Leonid Pasetschnik, bezeichnete Filiponenko in einem Online-Beitrag als "echten Mann" und dessen Tod als "schweren Verlust".
Der 1975 in der damals noch zur Sowjetunion gehörenden Ukraine geborene Filiponenko arbeitete schon lange vor Russlands offiziellem Einmarsch in die Ukraine für Moskauer Interessen. Nachdem von Moskau gesteuerte Kräfte 2014 mit der Abspaltung von Luhansk begonnen hatten, führte Filiponenko zwischenzeitlich die Miliz der abtrünnigen Region an. Im September wurde er in einer international kritisierten Abstimmung ins Regionalparlament des mittlerweile von Russland einverleibten Gebiets gewählt. Medienberichten zufolge hatte es bereits in der Vergangenheit Anschlagsversuche auf ihn gegeben.