
Kiew nennt Scheinreferenden "naive Erpressung"
n-tv
Bemerkenswert selbstbewusst gibt sich die Ukraine angesichts der von Russland angekündigten Scheinreferenden. Das Verteidigungsministerium bemüht einen Vergleich mit der Niederlage von Hitlers Nazi-Deutschland. Für den Leiter des Präsidialamts ist die Inszenierung nur "naive Erpressung".
Nach der Ankündigung von Referenden über die Annexion des Donbass und der südukrainischen Region Cherson durch Russland hat die Ukraine eine gewaltsame Reaktion angekündigt. "Die Ukraine wird die russische Frage klären. Die Bedrohung kann nur mit Gewalt abgewendet werden", erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, auf dem Messengerdienst Telegram.
Jermak sprach von "naiver Erpressung" und "Angstmacherei". "So sieht die Furcht vor einer Zerschlagung (der russischen Truppen) aus. Der Feind hat Angst und manipuliert auf primitive Art", schrieb der 50-Jährige im Nachrichtenkanal Telegram. Die Ankündigung der Referenden sei eine "Erpressung" durch Moskau, das angesichts der ukrainischen Geländegewinne von der "Angst vor einer Niederlage" getrieben sei.
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, hatte zuvor erklärt, die Annexion des Donbass durch Russland könne die russische Militäroffensive in der Ukraine stärken. "Weder die Pseudoreferenden noch die hybride Mobilmachung werden etwas ändern", schrieb Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. Die Ukraine werde weiter ihr Gebiet befreien, egal, was in Russland gesagt werde.
