Kiew meldet "effektive Gegenangriffe" bei Bachmut
n-tv
Russland wollte Bachmut eigentlich schon zum 9. Mai eingenommen haben. Bislang sind die Kremltruppen jedoch erfolglos. Es kommt sogar anders: Kiew verkündet nun, Einheiten Moskaus weit zurückgedrängt zu haben. Derweil ist Wagner-Chef Prigoschin in Sorge.
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei Bachmut stellenweise um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt. "Wir führen dort effektive Gegenangriffe", teilte der ukrainische Heereskommandeur Olexander Syrskyj am Abend auf Telegram mit. An einigen Frontabschnitten der seit Monaten schwer umkämpften Stadt seien die russischen Truppen um bis zu zwei Kilometer zurückgewichen.
Nach Syrskyjs Darstellung sind die Einheiten der bei Bachmut eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner an einigen Abschnitten durch reguläre russische Armee-Einheiten ersetzt worden. Diese weniger gut ausgebildeten Einheiten seien nun geschlagen worden, sagte Syrskyj. Allerdings: "Die Schlacht um Bachmut geht weiter." Die Angaben der ukrainischen Militärs zu ihren Erfolgen konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
Unterdessen befürchtet der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner eine Einkesselung seiner Einheit in den Kämpfen um Bachmut. "Angesichts fehlender Munition droht sich der 'Fleischwolf' nun in umgekehrter Richtung zu drehen", schrieb Jewgeni Prigoschin am Abend auf Telegram. Wegen hoher Verluste habe Wagner den Flankenschutz regulären Einheiten der russischen Armee überlassen müssen, die jedoch zurückgedrängt wurden. "Es besteht jetzt die ernsthafte Gefahr der Einkesselung von Wagner durch den Zusammenbruch der Flanken", schrieb Prigoschin. "Und die Flanken weisen bereits jetzt Risse auf und bröckeln." Nach Prigoschins Einschätzung hat Bachmut "keinen strategischen Wert".