
Kiew bereitet neue Sturmbrigaden auf Offensive vor
n-tv
Während ukrainische Truppen bei Bachmut die Stellung halten, formt Kiew im Hinterland neue Einheiten für die geplante Gegenoffensive. Unter der Leitung des Innenministeriums entstehen acht neue Brigaden aus Freiwilligen. Seit Wochen bereiten sie sich auf ihre Aufgaben vor.
Mehr als ein Jahr nach der russischen Invasion bereitet sich die Ukraine auf ihre lang erwartete Gegenoffensive vor. Für Kiew steht viel auf dem Spiel. Ein Fehlschlag könnte die westlichen Partner dazu bewegen, Kiew zu Verhandlungen mit Moskau zu drängen. Zum Einsatz kommen sollen auch acht neue Sturmbrigaden mit insgesamt 40.000 Soldaten, die sich aktuell in der Ausbildung befinden. Die neuen Einheiten tragen griffige Namen: "Hurrikan", "Sparta", "Tscherwona Kalyna", "Grenzgebiet", "Wut", "Asow", "Grenze aus Stahl" und "Kara Dag", benannt nach einem Berg auf der Krim.
Die Einheiten profitierten von einer intensiven Rekrutierungskampagne, die Anfang Februar startete. In den sozialen Medien und auf Plakatwänden wurde intensiv um Freiwillige geworben. In einer Zeit, in der die Ukraine vor wachsenden Herausforderungen bei der Anwerbung neuer Soldaten steht. Seit Monaten sind Kiews Streitkräfte im Osten des Landes, etwa bei Bachmut, intensiven russischen Angriffen ausgesetzt, durch die bereits Tausende ukrainische Soldaten ums Leben gekommen sind.
Dennoch glaubt Innenminister Ihor Klymenko, dass das Land noch immer über ein beträchtliches Mobilisierungspotenzial verfüge. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte er, dass die Ausbildung von Zivilisten ohne Kampferfahrung bis zu vier Monate dauern würde. Bei ehemaligen Polizeibeamten und Soldaten würde es zwei Monate dauern. "Für sie ist es das Ziel, die Ukraine zu befreien", sagte Klymenko zu Reuters. "Wir schreiben die große Geschichte unseres Staates für viele zukünftige Jahrzehnte."