Kiesewetter bezichtigt Russen des Cyberangriffs auf CDU
n-tv
Die CDU meldet am Samstag einen Cyberangriff auf ihr Netzwerk. Der Sicherheitsexperte der Partei, Roderich Kiesewetter, vermutet dahinter professionelle Täter in Russland. Er zieht eine Verbindung zu einer Attacke auf die SPD im vergangenen Jahr. Ermittler sehen dies als Teil einer Kampagne in Europa.
Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter geht davon aus, dass der Cyberangriff auf seine Partei am Samstag das Werk russischer Täter ist. "Nach dem Angriff auf den Bundestag 2015 durch die Hackergruppe Fancy Bear, die dem russischen Militärgeheimdienst GRU unterstellt ist, geraten nun auch die Parteien wie SPD und nun CDU in den Fokus der russischen Cyberattacken. Das muss uns alle aufrütteln", sagte der Bundestagsabgeordnete dem Berliner "Tagesspiegel".
"Cyberangriffe sind ein Mittel der hybriden Kriegsführung Russlands und Chinas, die gegen liberale Demokratien gerichtet ist", erläuterte Kiesewetter. Dabei gehe es nicht nur um das Abschöpfen von Daten, sondern es könne auch ein sogenanntes "Hack and Leak" sein, um bestimmte Institutionen oder Personen zu diskreditieren oder Desinformation zu streuen. "Gerade wenn sich Angriffe gegen Parteien richten und besonders im Zusammenhang mit Wahlen ist das gravierend", betonte der stellvertretende Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, über das der Bundestag die Geheimdienste kontrolliert.
Eine Woche vor der Europawahl ist die CDU Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die CDU erklärte, sie arbeite eng mit deutschen Sicherheitsbehörden und weiteren externen Sicherheitsexperten zusammen. Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nahmen Ermittlungen auf.