
KI entwickelt Gifte in wenigen Stunden
n-tv
Forschenden gelingt es, eine Künstliche Intelligenz 40.000 giftige Moleküle entwerfen zu lassen - und das in nur wenigen Stunden. Sie wollen damit auf die potenziellen Gefahren der Technologie aufmerksam machen. Allerdings betonen Experten, dass mehr dazu gehört, bis eine tödliche Waffe entsteht.
Sie nennen es einen "Weckruf": Forschende einer US-Pharmafirma haben mit maschinellem Lernen eine Software toxische Moleküle entwickeln lassen. In weniger als sechs Stunden hatten sie 40.000 Moleküle - im Modell. Bis daraus giftige Substanzen entstehen, die etwa in Form von Gasanschlägen als Waffe eingesetzt werden könnten, braucht es zwar einige Schritte. Aber die Wissenschaftler warnen im Magazin "Nature Machine Intelligence": "Die Realität ist, dass dies keine Science-Fiction ist."
Collaborations Pharmaceuticals sei nur ein kleines Unternehmen in einem Universum von Hunderten Firmen, die Künstliche Intelligenz (KI) etwa zur Wirkstoffforschung verwenden. Wie viele von ihnen hätten wohl daran gedacht, Dinge mit ihren Möglichkeiten umzufunktionieren oder gar zu missbrauchen, fragen die Autoren. Wächst mit technologischen Fortschritten wie KI die Gefahr für neue Waffen, die krank machen, ganze Körperfunktionen lahmlegen oder sogar Lebewesen töten?
Es gebe keinen Grund zur Panik, sagt Politikwissenschaftler Frank Sauer von der Universität der Bundeswehr München. "Aber das Risiko ist da." Gerade auf diesem Gebiet sei das sogenannte Dual-Use-Problem voll ausgeprägt: dass Technologien oder Güter sowohl zu zivilen als auch zu militärischen Zwecken genutzt werden können.

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.