Kentucky hofft auf "ein Wunder"
DW
Nach dem Durchzug einer ganzen Serie von Tornados ist das genaue Ausmaß der Katastrophe in den USA noch unklar. Der Gouverneur des Bundesstaates Kentucky betet, dass sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bestätigen.
"Wir hoffen immer noch auf ein Wunder, dass wir mehr Menschen finden und die Zahl der Todesfälle hoffentlich geringer ist als erwartet", erklärte Kentuckys Gouverneur Andy Beshear bei einem Besuch in dem schwer von der Tornado-Katastrophe getroffenen Ort Mayfield. Er ging weiterhin von Dutzenden Toten alleine in Kentucky aus. Die genaue Zahl der Todesopfer, Verletzten und Vermissten sei aber unklar, sagte Beshear.
Ein besonders heftiger Luftwirbel hatte in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) eine Kerzenfabrik in Mayfield dem Erdboden gleichgemacht, in der wegen der Weihnachtszeit rund um die Uhr gearbeitet wurde. In ihr sollen jedoch deutlich weniger Menschen ums Leben gekommen sein als zunächst befürchtet. Ein Sprecher des Unternehmens "Mayfield Consumer Products" konnte bisher lediglich den Tod von acht Beschäftigten bestätigen. Acht weitere würden noch vermisst, hieß es.
Beshear hatte zuvor erklärt, von 110 Menschen in der Fabrik hätten nur etwa 40 gerettet werden können. Er rechnete zuletzt mit mehr als 80, womöglich sogar mehr als 100 Todesopfern in Kentucky. Am Sonntag fügte der Gouverneur hinzu: "Ich bete dafür, dass die ursprünglichen Schätzungen über diejenigen, die wir verloren haben, vielleicht falsch waren. Wenn ja, wäre es ziemlich wunderbar." Und er prophezeite: "Das Beste, worauf wir hoffen können, sind 50 (Tote)."
Das Ausmaß der Zerstörung sei jedenfalls niederschmetternd, berichtete Beshear. "Ich habe Orte, die sind verschwunden. Ich meine, einfach weg. (...) Die massiven, weit verbreiteten Schäden machen die Rettungsbemühungen zu einer Herausforderung."
Während Helfer die Trümmerfelder hunderter Gebäude auf der Suche nach Opfern durchkämmen, müssen zahlreiche Überlebende weiter ohne Obdach, Wasser und Strom auskommen. Von der Katastrophe betroffen sind auch die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Missouri, Mississippi und Tennessee - dort wurden vergleichsweise aber wenige Todesopfer gezählt.