
Kenosha-Prozess: Im Fall Kyle R. sagt ein Zeuge aus – der seine eigene Waffe ebenfalls gezückt hatte
Frankfurter Rundschau
Beim Prozess in den USA um Kyle R., der im vergangenen Jahr mehrere Menschen bei einer Demonstration verletzt und getötet hatte, liegt eine neue Zeugenaussage vor.
Kenosha – Gaige Grosskreutz, der Sanitäter, der die Schüsse von Teenager Kyle R. bei einer Demonstration von Black Lives Matter im Sommer 2020 in Kenosha in den USA überlebte, sagte am Montag (08.11.2021) vor Gericht aus. Er selbst hatte demnach ebenfalls seine Waffe gezogen und sie auf den Schützen gerichtet, wie die Chicago Tribune berichtet.
Die Aussage von Grosskreutz nimmt die Geschehnisse der Tatnacht (25.08.2020) nochmals genau in den Blick. Bei dem Prozess geht es nun um juristische Feinheiten: Die Verteidigung argumentiert, Kyle R. habe aus Notwehr gehandelt. Mehrere Teilnehmer der Demonstration hätten ihn kurz vor der Tat verfolgt und teilweise auch verletzt. Durch Videomaterial, das vom Tathergang existiert, wird auf kleinste Details im Verhalten von Angeklagtem und Zeuge geachtet.
Kyle R., ein 17-jähriger Rettungsschwimmer, hatte sich bei einem Gebrauchtwagenhändler in Kenosha freiwillig als Wache gemeldet, um das Geschäft vor randalierenden Demonstrierenden zu beschützen. Dabei hatte er bezüglich seines Alters und seiner Ausbildung in Erster Hilfe gelogen.