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Kenias Präsident William Ruto auf Partnersuche in Berlin
DW
Kenias Präsident William Ruto setzt verstärkt auf Wirtschaftspartner im Westen und wirbt für sein Land als Hub für grüne Energie bei einem Besuch in Deutschland.
Kenias Präsident William Ruto ist knapp sieben Monate im Amt, und es zeichnet sich ein neuer politischen Kurs ab: Der Präsident sucht die Nähe zu starken Wirtschaftsnationen - und zwar im Westen. So werden sich bei Rutos Besuch Anfang nächster Woche in Berlin die Gespräche um künftige Investitionen und Marktchancen für den wichtigsten Handelspartner Deutschlands in Ostafrika drehen.
Mit Deutschland verbindet Kenia neben langjährigen Handelsbeziehungen auch ein gemeinsamer Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Somit steht die Energiewende für beide Länder an zentraler Stelle des Besuchs von Ruto in der Bundeshauptstadt: Am Montag wird er zunächst von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren empfangen; danach ist ein Besuch beim "Kenyan Business Forum" im Haus der Deutschen Wirtschaft geplant.
Tags darauf wird der Präsident direkt nach Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf dem 9. Berliner Energy Transition Dialogue (BETD) eine Rede halten. In Gesprächen mit mehr als 30 deutschen Unternehmen soll es um Investitionen in Kenia gehen.
Der kenianische Markt ist für Investoren attraktiv, denn das Land gilt als dynamischer Wirtschaftsmotor und Stabilitätsanker der Region: Für deutsche Unternehmen bleibt Kenia mit 260 Millionen Euro im Jahr 2022 ein zentraler Exportmarkt in Subsahara-Afrika.
Laut Karoline Eickhoff, Wissenschaftlerin der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, steigt angesichts des "weltpolitischen Wettbewerbsklimas" das Interesse vieler Länder, strategisch mit Kenia zusammenzuarbeiten. "Diese Dynamik zeigt sich auch daran, dass sich in letzter Zeit Staatschefs aus aller Welt in Nairobi die Klinke in die Hand gegeben haben", sagt Eickhoff im DW-Interview.