Keller warnt Grüne und CDU vor Aktionismus bei Bildung
n-tv
Neuruppin (dpa/bb) - Brandenburgs SPD-Fraktionschef Daniel Keller hat die Koalitionspartner nach dem Rücktritt von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) vor Aktionismus bei der Suche nach Lösungen gegen Lehrermangel gewarnt. Er reagierte skeptisch auf den Vorschlag der Grünen-Fraktion nach zusätzlichen Stellen für Verwaltungskräfte und Schulsozialarbeiter. "Wir brauchen jetzt keinen Aktionismus", sagte Keller der Deutschen Presse-Agentur am Rande einer Klausur in Neuruppin. "Ich kann CDU und Grünen nur empfehlen, dass wir jetzt mit den Lehrerverbänden, mit der GEW, aber auch mit den Eltern- und Schülervertretern eine gemeinsame Lösung finden." Darin sehe er eine große Chance. "Was wir nicht brauchen, ist, dass jetzt im Eilverfahren versucht wird, irgendwelche neuen Ideen auf den Weg zu bringen."
Ernst war am Montag zurückgetreten und hatte mangelnden Rückhalt der SPD-Landtagsfraktion für ihre Pläne als Grund genannt. Sie wollte 200 der im kommenden Schuljahr benötigten rund 1800 neuen Lehrerstellen für Schulassistenzen dauerhaft umwidmen, um Lehrer zu entlasten. Das hätte aber dazu geführt, dass zusätzliche Angebote etwa im Förderunterricht und der Ganztagsbetreuung hätten eingeschränkt werden müssen. Dagegen gab es in der SPD-Fraktion und bei den mitregierenden Grünen Widerstand. CDU-Fraktionschef Jan Redmann hatte sich hinter die Vorschläge von Ernst gestellt und die SPD-Fraktion indirekt kritisiert, weil keine Alternativvorschläge vorlägen.