
Keine Waffenlieferungen - Selenskyj beruft Botschaft ab
n-tv
Die Ukraine erwartet von ihren Auslandsvertretern maximalen Druck, den Kampf des Landes gegen Russland zu unterstützen, mit Sanktionen und Rüstungsgütern. Die Botschafter in Georgien und Marokko erfüllen die Erwartungen nicht. Druck übt der Präsident auch auf die Vertreter in anderen Regionen aus.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Botschafter seines Landes in Georgien und Marokko abberufen. In einer Videobotschaft kritisierte er, dass der Botschafter Igor Dolgow in Tiflis und die Botschafterin Oksana Wassiliewa in Rabat nicht "effektiv" darin gewesen seien, Waffenlieferungen an die Ukraine für die Verteidigung gegen die russische Invasion sowie Sanktionen gegen Russland zu erreichen. "Bei allem Respekt, es gibt keine Waffen, keine Sanktionen, keine Beschränkungen für russische Unternehmen. Bitte suchen Sie sich einen anderen Job", sagte Selenskyj.
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar immer wieder mit lautstarken Forderungen nach verstärkter und beschleunigter deutscher Militärhilfe für Aufsehen gesorgt. So kritisierte Melnyk zuletzt etwa die fehlende Freigabe durch die Bundesregierung für sofort lieferbare Panzer- und Luftabwehrsysteme deutscher Rüstungsunternehmen.
"Es gibt jene, die dafür arbeiten, dass sich die Ukraine verteidigen und für ihre Zukunft kämpfen kann", sagte Selenskyj. "Und es gibt jene, die ihre Zeit verlieren, indem sie sich an ihre Posten klammern." Die Botschafterin in Marokko sei "eine solche Person".

Der Einstieg der USA in den Krieg zwischen Israel und Iran hat für die Ukraine jetzt schon Folgen, erklärt Markus Reisner. Den für Kiew falle mehr weg als nur öffentliche Aufmerksamkeit. Derweil stehen die Ukraine sowohl entlang der Fronten als auch bei der Luftverteidigung zunehmend unter Druck. So sehr, dass General Syrsky die Verteidigungsstrategie geändert habe. Vor allem eine technische Neuerung Russlands mache den Ukrainern zu schaffen, erklärt der Oberst des österreichischen Heeres.