Keine Medikamente, kaum Schlaf
Die Welt
Der Korrespondent der polnischen Zeitung „Gazeta Wyborcza“ hat über die Wahlfälschungen von Diktator Lukaschenko berichtet. Dann drangen Sicherheitskräfte in seine Wohnung ein. Seit Monaten sitzt Andrzej Poczobut in Minsk unter unerträglichen Bedingungen im Gefängnis.
Seit mehr als drei Monaten nun schon ist Andrzej Poczobut in Haft. Am 25. März drangen maskierte Sicherheitsleute in die Wohnung seiner Familie in Grodno in Belarus ein. Sie brachten ihn, wie sich später erst herausstellte, nach Minsk. Seine Frau und die zwei Kinder wussten anfangs nicht, was Poczobut zur Last gelegt oder wo er festgehalten wird. Von Minsk wurde er schließlich in das Gefängnis von Schodsina, das für besonders harte Haftbedingungen bekannt ist, überwiesen. Der 48-jährige Poczobut ist ein politischer Gefangener des Regimes in Belarus. Als langjähriger Korrespondent der größten polnischen Tageszeitung, der „Gazeta Wyborcza“, berichtete er seit Sommer vergangenen Jahres aus nächster Nähe über die Massenproteste gegen Wahlfälschungen und den Diktator Alexander Lukaschenko. Poczobut, ein erfahrener Reporter, berichtete über viele Jahre für etliche polnische Medien aus dem Land, das auch seine Heimat ist. Denn der Journalist ist ein prominentes Mitglied des Bundes der Polen in Belarus, der größten Interessenvertretung der Minderheit im Land. Geschätzt 300.000 Polen leben in Belarus, vor allem im Westen, wie Poczobuts Familie.More Related News