Keine Impfreaktion: Schützt die Corona-Impfung trotzdem?
Frankfurter Rundschau
Im Optimalfall merkt man nach der Corona-Impfung nicht mal Schmerzen an der Einstichstelle. Doch wirkt der Impfstoff überhaupt, wenn man keine Nebenwirkungen bemerkt?
Kassel – Wer bereits eine Corona-Impfung hinter sich hat, kennt womöglich die typischen Impfreaktionen: Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen oder auch Schüttelfrost und sogar Fieber. Diese Symptome zeigen, dass der Körper die Impfung verarbeitet und Antikörper bildet.
Manche Menschen spüren nach ihrem Pieks jedoch überhaupt nichts. Daher könnte der Eindruck entstehen, dass etwas bei der Impfung falsch lief oder das eigene Immunsystem nicht richtig funktioniert. Diese Annahme ist allerdings falsch.
„Es ist nicht so, dass wenn Sie gar nichts spüren, Ihr Immunsystem die Impfung komplett ignoriert und gar nicht reagiert hat“, sagte Immunologe Carsten Watzl bereits zu Beginn des Jahres dem SWR. Zudem zeigten mehrere Studien, dass der Impfschutz unabhängig von der Impfreaktion aufgebaut wird. Dies wurde auch von Veenu Manoharan, Dozentin für Immunologie an der Cardiff Metropolitan University, bestätigt. Demnach sollten Nebenwirkungen und Impfreaktionen „nicht als Maß für die Wirksamkeit des Impfstoffs herangezogen werden“, so die Wissenschaftlerin auf dem Forschungsnetzwerk The Conversation.