Kein Verkauf: Lufthansa-"Perle" bleibt im Konzern
n-tv
Streiks, Servicemängel und ein Exodus im Vorstand - die jüngsten Turbulenzen bei der Lufthansa sorgen für Kritik von Aktionären. Auf der Hauptversammlung versucht Konzernchef Spohr gegenzusteuern. Eine "Perle" bleibe im Portfolio und die Kundenzufriedenheit soll verbessert werden.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat einen neuen Anlauf zu einem Teilverkauf oder Teilbörsengang der Wartungstochter Lufthansa Technik vorerst ausgeschlossen. "Die Technik ist und bleibt eine Perle im Portfolio der Lufthansa AG", sagte Spohr auf der Hauptversammlung auf entsprechende Fragen von Aktionärsvertretern.
Diese hatten kritisiert, dass die Lufthansa nach langer Überlegung und Verhandlungen Ende letzten Jahres Abstand genommen hatte von dem Plan, der aus Sicht des Kapitalmarktes interessant gewesen wäre. Die Einschätzung der Lufthansa, das aussichtsreiche Wartungsgeschäft komplett selbst zu behalten, werde sich "auf absehbare Zeit" nicht ändern, ergänzte Spohr. Zu einem Teilverkauf sei es nicht gekommen, weil kein Investor alle drei Bedingungen der Lufthansa erfüllt habe: neue strategische Geschäftsoptionen einbringen, gemeinsame Entscheidungsregeln nach Vorstellung der Lufthansa und einen aus ihrer Sicht attraktiven Preis.
Die Lufthansa will zudem nach massiven Streiks und unter erneuerter Führung mit mehr Teamgeist ihre oft genervten Kunden künftig besser bedienen. Chaos in Service und Abläufen waren ein wichtiges Thema auf der Hauptversammlung des MDax-Konzerns.
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