
"Kein Unternehmen ist vor Cyberangriffen sicher"
DW
Online-Erpressung ist ein riesiges Geschäft für Kriminelle. Die Zahl der Cyberangriffe steigt stetig, und dementsprechend wachsen die Ängste in den Unternehmen.
Manager und Sicherheitsfachleute weltweit sehen in Cyberangriffen die größte Gefahr für Unternehmen. Im am Dienstag veröffentlichten "Risikobarometer" des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS liegen kriminelle Hacker mit ihren Aktivitäten auf Rang eins. Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen und Pandemien folgen auf den Plätzen zwei bis vier.
Das Unternehmen hat im vergangenen Herbst insgesamt 2650 Fachleute in 89 Ländern befragt. Dazu zählten über 1200 Führungskräfte großer Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz. An der Umfrage nahmen auch eigene Fachleute der Allianz teil.
Bei den 351 Teilnehmern in Deutschland waren die ersten beiden Plätze vertauscht: Betriebsunterbrechung kam vor Cyberangriffen auf Platz eins. Die zwei Hauptgefahren Cyberangriffe und Betriebsunterbrechung hängen jedoch in vielen Fällen zusammen, wie AGCS-Manager Jens Krickhahn erläuterte.
Sehr stark zugenommen hat in den vergangenen Jahren die Zahl der "Ransomware"-Attacken. Mit Hilfe von bösartiger Verschlüsselungssoftware legen Hacker Computernetze lahm, um anschließend für die Entsperrung hohe Summen zu erpressen.
Auch sehr gute IT-Sicherheitsvorkehrungen schützen nicht hundertprozentig gegen Hackerangriffe: "Die Unternehmen stecken sehr viel Geld in die Weiterentwicklung der IT-Sicherheit, aber dennoch stellen wir fest, dass Angreifer durchkommen und Unternehmen zum Teil auch enorm schädigen können", sagte Krickhahn.