Kein Stoff mehr nur für „Ökos“ und angejahrte Intellektuelle
Die Welt
Lange galt Leinen als überholt, nun feiert der Stoff ein unerwartetes Comeback – und erobert nicht nur das Luxussegment, sondern auch die Masse. Das liegt auch an den Hitze-tauglichen Eigenschaften des Materials.
Zur Berliner Premiere seines Films „Bullet Train“ trug Brad Pitt ein braunes Ensemble samt rosafarbenem Hemd – statt langer Hose gab’s einen knielangen Rock. Die eigentliche Überraschung aber war nicht die Wahl des für einen Mann auch im Jahr 2022 immer noch unkonventionellen Kleidungsstücks, sondern das Material: Die Kombination bestand aus Leinen.
Der knittrige Stoff aus Flachsfasern galt lange als überholt. Man assoziierte ihn einerseits mit Öko-Mode, mit sackigen Kleidern in gedämpften Farben, kombiniert mit entenfüßigen Bequemschuhen. Andererseits mit angejahrten Intellektuellen, deren Sommeruniform aus leicht zerknautschten Leinenanzügen samt ebensolchen -hemden besteht – gern auch mit Panamahüten komplettiert. Jetzt hat das Luxussegment die Naturfaser für sich entdeckt.