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Kein Fördergeld für lebensrettendes Corona-Präparat von Biotest
Frankfurter Rundschau
Ministerien in Land, Bund und EU haben der Biotest AG Finanzhilfen für ein Medikament für schwerste Covid-19-Fälle auf Intensivstationen verweigert.
Der Frust beim Dreieicher Unternehmen Biotest AG sitzt tief. Der Hersteller von lebensrettenden Medikamenten hatte Finanzhilfen bei Bund und Land beantragt, um eine Studie sowie Produktionsanlagen für ein Covid-19-Medikament bezahlen zu können. Trimodulin hilft bei schweren Lungenentzündungen – und könnte dafür sorgen, dass schwerstkranke Corona-Patient:innen nicht beatmet werden müssen. Doch der Staat sagte „Nein“. Es ging um zwölf Millionen Euro Fördergelder, die das Unternehmen bei erfolgreicher Zulassung des Medikaments sogar zurückzahlen wollte. Da Biotest keine staatliche Unterstützung bekam, war nicht genug Geld da, um die Produktion des Covid-19-Medikaments schnell und in großem Maße aufzunehmen. Das Unternehmen nutzt Blutplasmaspenden, um Medikamente zu entwickeln und herzustellen. Es habe in den vergangenen drei Jahren rote Zahlen geschrieben, sagt Unternehmenssprecher Dirk Neumüller. Man habe in dieser wirtschaftlichen Lage das Risiko nicht eingehen können, kurzfristig große Mengen des Medikaments herzustellen und in Produktionsanlagen zu investieren. Schon im Vorjahr habe sein Arbeitgeber deshalb versucht, an Fördergelder zu kommen. „Wir haben im März, Mai, Juni, im Herbst und im Januar dieses Jahres Anträge auf Finanzhilfen gestellt“. sagt er. Erfolglos. „Der Einzige, der mit uns geredet hat, war der hessische Finanzminister“, so Neumüller. Alle anderen hätten auf die Bittbriefe des Unternehmens lediglich eine abschlägige Antwort versandt.More Related News